Der text? Mich erschlagen?
Da hab ich schon andere Kaliber aufgezogen.
Aber zurück zum Thema:
Dunkel wie die mondfinstere Nacht war der dicke Pelz des Rüden. Die roten Augen stachen geradezu wie die Inbrunst des Feuers in seinem Herzen heraus und blickten aufmerksam über den Platz an dem sie sich versammelt hatten. Er, Ragnarök – auch als Alpha der Darksouls bekannt – stand auf der kleinen Anhöhe vor dem kleinem Aspekt von Rudel. Sie waren nicht mehr als ein Wimpernschlag, doch er hatte gelernt sich mit Kleinigkeiten zufrieden zu geben. Alles fand irgendwo einen Anfang und dieser Anfang begann als winziger Tumor, unentdeckt ob seiner Größe und würde wie ein Gift sich ausbreiten und andere infizieren. Sie alle würden übergreifend auf fremde Wölfe ragieren und die würdigen unter ihnen mit einer ungeahnten Macht an sich reißen.
Vor dem Sturm war stehts die Ruhe.
Der Rabenschwarze Rüde hob den Kopf etwas an und jede Phaser seines Körpers zeigte die muskulöse Anspannung. Die stolz gehobene Rute deutete auf seine Dominanz und besitzanspruch seines Thrones. Von kräftiger Statur und einer äußerlichen Ruhe zeugte das Bild trotz des inneren tobenden Sturms und dem Mankum vom verlorenem Augenlicht. Meist hielt er das rechte Auge geschlossen, über jenes drei kräftige Narben verliefen, doch wenn er es öffnete schien auch dort das Feuer inne zu leben und zu brennen, obwohl es nichts hatte zum verzehren. Und heute war ein Tag, wo er seine beiden eindrucksvollen Augen nutzte.
“Brüder und Schwestern, ich heiße euch Willkommen.“
Auch wenn die Wölfe alle nicht mit ihm verwandt waren und niedere Kreaturen waren als er, so liebte er Szenerien und sie so zu nennen. Sie hatten das Gefühl einer nicht existenziellen Gleichberechtigung, dass er sich runter zu ihnen gesellte und nicht immer das wandelnde Eisschloss von Alpha war. So fern und Distanziert. Doch blieb das alles nur ein falsches Spiel um sein Pack beisammen zu halten. Er brauchte sie und sie brauchten ihn. Davon war Ragnarök mehr als nur überzeugt. Ohne ein Rudel konnte er nichts gegen seine verhassten Feinde unternehmen und ohne ihn wäre das Rudel so geordnet wie ein Wald bei Sturm. Er erst brachte die Ordnung in das Chaos und er war es, der dieses Bild aufrecht behielt.
Leicht schwenkte der Kopf von links nach rechts und vergewisserte sich, dass er die Aufmerksamkeit aller inne hatte. Er hasste es wenn die Gespräche nicht verstummten, das Auditorium einschlief oder sich sonst wie beschäftigte. Alles musste seine gesittete Ordnung haben, wenn er zu ihnen sprach. Und wenn dem nicht so war, so hatte er doch oft genug gezeigt was er davon hielt und wer hier etwas zu sagen hatte. Doch heute schien die ungeteilte Aufmerksamkeit voll und ganz auf ihm zu liegen und er nahm es mit einem leichtem Nicken hin. Gut. Sehr gut., bemerkte der Rüde bei sich bevor er sich in aller Ruhe auf seinen Hintern setzte.
“Wir haben uns heute versammelt um eine unserer wichtigsten Aufgaben zu besprechen. Die Jagd.“
Er ließ die Worte für einige wenige Momente auf sie wirken. Klar, welcher Alpha versammelte schon die Wölfe für eine Jagdbesprechung? Immerhin waren die Sigma dafür zuständig. Doch das Rudel war eben Klein, wie schon zuvor erwähnt und wenn er es jetzt nicht schaffte, dass sie alle an einem Strang zogen und jeder auch des anderen Aufgaben übernahm, dann wären sie verloren. Und eine solche banale Niederlage wollte er sich nicht leisten. Sein großes Ziel stand noch vor ihm, seine Aufgabe. Und er durfte sie nicht unvollendet lassen.
“Wie ihr selber wisst und es auch zu deutlich seht, sind wir noch nicht all zu viele. Die wenigen von uns könnten nicht die Jagd für uns alle machen und darum habe ich beschlossen dass wir gemeinsam los ziehen werden. Denn nur so ist der Erfolg uns sicher und wir müssen uns nicht all zu sehr um das Essen sorgen. Es wurde mir mitgeteilt, dass eine Herde unweit der Grenze gesichtet wurde und bevor sie das Revier zu den... Individueen passieren, werden wir sie in einer Hatz nicht nur zurück in unser Gebiet drängen sondern auch ein oder zwei der Tiere erlegen – je nach größe.
Kommen wir nun zur Aufgabenverteilung, wenn ihr keine weiteren Einwände habt.“
Die Einwände hätte der Nachtschwarze in das Nichts zerschlagen, aber anscheinend wollte auch keiner gegen ihn aufbegehren. Das stimmte ihn um so glücklicher. Ragnarök war nun nicht wirklich glücklicher nur milde gestimmt. Denn Glück war ihm fremd.
Ohne die Pause hinaus zu zögern fuhr er fort und teilte die Wölfe ein und besprach mit ihnen die Aufgaben. Die ganze Versammlung zog sich noch etliche Minuten hin, bevor sie alle wussten was sie zu tun hatten und er sich ein kleines Lächeln auf den Lefzen gönnte.
Es war Zeit für die Jagd